Ben Zucker: Offene Worte über seine Alkoholsucht
"Ich bin alkoholkrank" – dieses Geständnis machte Ben Zucker kürzlich im großen "Bild"-Interview. Der Schlagerstar mit der rauchigen Stimme ist ein absoluter Publikumsliebling, bringt seine Fans stets zum tanzen, singen und lächeln. Was viele nicht wissen: Zucker kämpft seit Jahren einen bitteren Kampf gegen den Alkohol. Im Interview packt der Sänger nun über seine Sucht aus:
Der Alkohol begann mich zu umgarnen, als es mit meiner Musiker-Karriere bergauf ging. Er gab mir das Gefühl, Dinge leichter bewältigen zu können und Druck abzubauen. Leider entwickelte sich daraus eine starke Abhängigkeit. Ich habe versucht, mit diesem Dämon Freundschaft zu schließen, was mir aber auf Dauer nicht gelingt. Ich weiß, dass ich für immer mit ihm leben muss. [...] Die Sucht kam schleichend. Es war meine Art, mit Aufregung oder Stress umzugehen, die sich mit der Zeit verselbständigte. Vor großen Auftritten war ich wahnsinnig nervös.
Als Teenager trank Ben Zucker bereits Alkohol, ein Problem entwickelte er jedoch erst viel später. 2020 war der traurige Wendepunkt durch die Coronapandemie: "Anfangs tat mir die Pause gut. Ich dachte, in vier Wochen sei der Spuk vorbei. Doch als dann meine zweite Arena-Tour abgesagt wurde, kam ich ins Nachdenken. Dazu kam, dass ich meine Familie und meine damalige Freundin nicht sehen konnte, was mich belastete." Immer häufiger griff Ben zur Flasche, eine Zeit lang trank er eine ganze Flasche Wodka über den Tag verteilt. Die Alkoholsucht prägte sich immer weiter aus, bis schließlich der Wendepunkt kam.
Ben Zucker: Er begann eine Therapie
Die Gesundheit von Ben Zucker verschlechterte sich immer mehr und Freunde und Familie machten sich zunehmend Sorgen um den Schlagersänger. Glücklicherweise kam der "Na und?!"-Interpret selber an dem Punkt, an dem es Zeit war, aufzuhören. Im "Bild"-Interview erklärte er dazu: "Es gab einen Schlüsselmoment, als ich unter der Dusche stand und meinen Körper sah. Das war mir peinlich. Ich hatte durch meinen Lebenswandel mindestens 15 Kilo zugenommen und ging auf wie ein Hefekloß. Ich verlor meine Selbstachtung und fand mich abstoßend. Und da ich auch eitel bin, habe ich gesagt: Jetzt muss hier Feierabend sein!" Er entsorgte alle Alkoholflaschen aus seiner Wohnung und stellte seine Ernährung um. Zusätzlich kaufte er sich ein kleines Laufband. Der Erfolg sollte nicht lange auf sich warten: Nach wenigen Monaten brachte er deutlich weniger Kilos auf die Waage. Des Weiteres suchte sich Zucker professionelle Hilfe: "Im Herbst 2024 habe ich für mich beschlossen, das Alkoholproblem so anzugehen, wie man es auch machen sollte. Ich bin in eine Fachklinik für Alkoholentzug gegangen.“ Die Therapie hat er mittlerweile abgeschlossen, Alkohol spielt dennoch eine Rolle in seinem Leben: "Ich habe nicht gänzlich mit dem Trinken aufgehört. Das war auch gar nicht das Ziel der Therapie. Aber ich gehe heute anders mit meinem Problem um und stehe dazu. Ich trinke nach wie vor meinen Wodka auf Eis als Belohnung nach einem Konzert oder wenn ich zur Ruhe komme, das gehört für mich einfach dazu. Aber richtig steuern kann ich das nach wie vor nicht.“
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