Kinderstar Benji Gregory: "ALF" war sein Goldesel

Kinderstar Benji Gregory: "ALF" war sein Goldesel

Benji Gregory, bekannt als Kinderstar aus der Serie "Alf", erlebte neben dem berühmten Außerirdischen Abenteuer, die viele Kinder seiner Zeit beneideten.

"Alf"-Kinderstar Benji Gregory: Auf ihn waren alle Kinder neidisch

Auf ihn waren wohl alle Kinder neidisch. Benji Gregory (45) durfte mit acht Jahren an der Seite des coolsten Außerirdischen spielen. Ihn und seinen besten Freund Alf (Abkürzung für „außerirdische Lebensform“) kennt man noch heute in fast dreißig Ländern – von Australien bis Venezuela. Alf war ein Bewohner des fiktiven Planeten Melmac, und als dieser explodierte, landete er mit seinem Raumschiff in der Garage der Familie Tanner in einem ruhigen Vorort von Kalifornien. Nesthäkchen Brian (Benji Gregory) entpuppte sich schnell als sein engster Verbündeter. Die beliebte US-TV-Serie von 1986, deren 102 Folgen ab 1988 auch im ZDF ausgestrahlt wurden, schauten jeden Dienstagabend Millionen Menschen. Es gab zahlreiche Fanartikel wie Becher, T-Shirts, Bettwäsche und natürlich Alf als Kuscheltier. 

Für ihn war Alf wie ein normaler Mensch 

Als Benji Gregory mit seinem Vater 1985 zum Casting ging, konnte niemand ahnen, was für ein Erfolg diese Sitcom werden würde. Und beinahe hätte er die Rolle gar nicht bekommen, wie er vor zwei Jahren in einem Interview mit dem Podcast „BTM Legends“ verriet: „Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen mir und einem anderen Jungen.“ Sie mussten viele Testaufnahmen machen. Die Produzenten entschieden sich schließlich für Benji. Vielleicht auch, weil ihm das gelang, was die Dreharbeiten zu dieser Serie so anspruchsvoll machte, nämlich mit einer Puppe zu interagieren, als wäre sie ein realer Mensch. Er habe irgendwann vergessen, dass Alf nicht echt ist, und es fühlte sich normal an, mit einer Puppe zu sprechen. 

Die Oma war auch seine Agentin 

Was sicherlich auch ein Vorteil war: Der Junge hatte schon ein bisschen Kamera-Erfahrung, war bereits in mehreren kleinen Serien und sogar im Film „Jumpin’ Jack Flash“ mit Whoopie Goldberg (68) zu sehen. Außerdem hatte er Schauspiel-Gene, sowohl sein Vater als auch sein Onkel und eine der Schwestern arbeiteten lange Zeit als Akteure. Die Großmutter übernahm den Job als Agentin für alle. Vier Jahre lang stand er nach der Schule und in den Ferien vor der Kamera. Alf brachte ihm bei, wie man sich gegen große, böse Jungs wehrt, wie man bei einer Schulaufführung cool aussieht, obwohl man in einem Spargelkostüm steckt, und einmal verwandelte er ihn in ein Kaninchen. Die Drehtage machten dem Jungen großen Spaß. Und Agentin Oma hatte klug verhandelt, die Gagen des Enkels wuchsen beachtlich. Die Teilnahme an der Serie finanzierte ihm später sein komplettes Kunststudium. Einen Job bei der U.S. Navy musste er 2005 nach zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Wem soll er seine großen Erfolge zeigen? 

Benji Gregory lebt heute mit seiner Frau Sarah in bescheidenen Verhältnissen im Bundesstaat Arizona. Man munkelt, er habe Probleme mit Rauschmitteln. Kinder, denen er seine Abenteuer mit Alf hätte zeigen können, hat er nie bekommen.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Print-Ausgabe der "Frau mit Herz".