Jérôme Boateng: Massive Fan-Kritik für ARD-Doku - "Schämt euch"

Ab 21. November ist die dreiteilige Doku "Being Jérôme Boateng" in der ARD-Mediathek und im TV zu sehen. Doch im Netz hagelt es massive Kritik für die Sendung ...

Jérôme Boateng: In ARD-Doku spricht er unter anderem auch über Kasia Lenhardt (†25)

In der dreiteiligen ARD-Doku "Being Jérôme Boateng" wird das Leben des Ex-Profifußballers, der in diesem Jahr seine aktive Karriere beendete und nun Trainer werden möchte, mit Höhen und Tiefen beleuchtet. Es geht um sportliche Erfolge, aber auch um private Tiefschläge, zu dem wohl vor allem auch der tragische Tod seiner Ex-Freundin Kasia Lenhardt (†25) im Jahr 2021 gehört. Der Sportler und die GNTM-Kandidatin wurden 2019 ein Paar, trennten sich dann aber einige Wochen vor ihrem Tod medienwirksam. Das Ganze führte zu einer medialen Hetzjagd auf Kasia, die durch ein "Bild"-Interview, in dem Boateng damals schwere Vorwürfe gegen sie erhob, noch befeuert wurde. Wenige Tage nach Veröffentlichung des Interviews nahm sich Kasia Lenhardt am Geburtstag ihres Sohnes das Leben. 

Der Fall löste eine Debatte um Hass im Netz, aber auch um die Rolle der Medien und Öffentlichkeit aus. Bis heute wird Jérôme Boateng in den sozialen Medien und darüber hinaus mit dem Tod von Kasia Lenhardt in Verbindung gebracht. Auch in der ARD-Doku spricht der 37-Jährige darüber: "Es ist wahnsinnig schwer für mich, darüber zu sprechen. Aber mir war das einfach wichtig zu sagen, dass sie ein ganz, ganz toller Mensch war und eine große Rolle in meinem Leben hatte." Und: "Ich habe einen Menschen verloren, den ich sehr geliebt habe." Sein "Bild"-Interview, für das er im Nachhinein viel Kritik bekam, bezeichnet er als Fehler: "Was deutlich und klar für mich ist, ist, dass ich die Situation im Nachhinein falsch eingeschätzt habe und damit einfach besser hätte umgehen müssen – anders." Dieser Fehler würde ihn sein ganzes Leben lang begleiten. Auch der ehemalige "Bild"-Chefredakteur Johannes Boie räumte gegenüber "Correctiv" und "SZ" ein: "Wir würden heute dieses Interview nicht mehr veröffentlichen." 

User üben im Netz heftige Kritik an der ARD

Der Fußball-Weltmeister von 2014 kommt aber auch auf die Behauptung, Kasia Lenhardt habe eine sogenannte NDA (Non-Disclosure-Agreement), also eine Verschwiegenheitserklärung, unterschreiben müssen, zu sprechen: "Sie wollte die NDA von mir haben", so Boateng. Und weite: "Das war ihr ganz wichtig. Ich hatte selbst auch gar kein Exemplar. Das war bei ihr, und das hätte sie auch jederzeit zerreißen können." Die Aussagen des Ex-Profifußballer werden schon vor Ausstrahlung im TV heftig und den sozialen Medien diskutiert und auch die ARD sieht sich mit Kritik dafür konfrontiert, überhaupt erst eine Doku über Jérôme Boateng produziert zu haben. So heißt es auf Instagram, X und Co. beispielsweise: "Warum gibt man so einem Menschen noch eine Bühne?", "Boykott!", "Jetzt, wo es ihn beruflich einholt, vorher kein Wort! Keine Bühne für solche Menschen", "Spürt ihr euch noch?", "Der soll einfach gar nicht mehr über Kasia sprechen ... Und überhaupt: Wieso bekommt er eine Plattform?", "Das Erste, schämt euch!"oder noch deutlicher: "Schämt euch so einem Menschen eine Bühne zu geben und ihn zu glorifizieren. Wer überhaupt auf so eine derartig geschmacklose Idee gekommen ist gehört gefeuert. Komplette Verfehlung des Bildungsauftrags." 

"Being Jérôme Boateng" ist in der ARD-Mediathek verfügbar und läuft am 21. November im TV im Ersten.

Verwendete Quellen: ARD, Bild, inFranken.de, Instagram, X

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