Lars Mittank: Seit sieben Jahren vermisst – ein Verdacht bleibt

Lars Mittank: Seit sieben Jahren vermisst – ein Verdacht bleibt - Gibt es noch Hoffnung?

Lars Mittank, heute 35, machte 2014 in Bulgarien Urlaub mit seinen Freunden. Doch aus diesem kehrte er nie wieder zurück. Ein Fall, der bis heute Rätsel aufgibt ...

Lars Mittank: Es sollte ein harmloser Urlaub werden

Genau wie die Fälle von Maddie McCann oder Rebecca Reusch, wurde der des verschwundenen Lars Mittanks nie aufgeklärt. Für ihn und seine Freunde sollte es 2014 ein ganz normaler Urlaub werden. Der damals 28-jährige Lars und seine Freunde flogen in die bulgarische Stadt Warna am Goldstrand, um eine Woche lang Spaß zu haben. Was seinen Freunden direkt aufgefallen sein soll: Er nahm den gesamten Urlaub sehr wenig Nahrung zu sich. Am 6. Juli 2014 ging die Gruppe gemeinsam etwas essen. Nur Mittank weigerte sich und wollte warten. Er verschwand ohne ein Wort, doch diesmal war er nur zurück ins Hotel gegangen.

Doch dann begannen die seltsamen Vorkommnisse. Er erzählte, dass er in eine verbale Auseinandersetzung mit deutschen Fußballfans geraten sei, welche daraufhin bulgarische oder russische Bürger gegen Bezahlung angeheuert hätten, ihn zu verprügeln. Dabei habe er einen Schlag aufs Ohr bekommen. Ihm ging es nach Angaben seiner Freunde jedoch gut. Allerdings soll er wenig später über starke Ohrenschmerzen geklagt haben. Beim Arzt diagnostizierte man einen Trommelfellriss und empfahl ihm, so nicht nach Hause zu fliegen. Daher verschrieb ihm der Arzt ein Antibiotikum namens Cefprozil 500, um einer Infektion vorzubeugen. Zu einer stationären Aufnahme kam es nicht.

Lars Mittank: "Mit dem Hotel stimmt etwas nicht"

Während seine Kumpels bereits nach Hause flogen, fuhr Mittank in ein günstiges Hotel und rief in der Nacht mehrmals seine besorgte Mutter an. Sie soll er gebeten haben, seine Kreditkarte zu sperren und beklagt haben, dass mit dem Hotel etwas nicht stimme - ohne nähere Angaben zu machen, was er meint. Mitten in der Nacht verließ er das Hotel und rief abermals seine Mutter an, der er erzählte, er werde von vier Männern verfolgt und habe sich versteckt. Kurz darauf schrieb er seiner Mutter zwei SMS, in der er sie fragte, was denn Cefprozil 500 genau für ein Medikament sei, welches ihm verschrieben wurde.

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Lars Mittank: Mysteriöses Verschwinden

Er kam am Flughafen an und sollte sich hier noch einmal gründlich durchchecken lassen, während ihm seine Mutter sicherheitshalber bereits ein Flug- und Busticket gekauft hatte. Doch seltsamerweise kam es noch vor dem Arztbesuch zu einem weiteren Anruf, bei dem Mittank zu seiner Mutter sagte, sie ließen ihn weder fahren noch fliegen. Schließlich ging er doch zum Arzt, doch als ein ihm unbekannter Flughafenmitarbeiter das Sprechzimmer betrat, soll Mittank völlig in Panik geraten sein. Er ließ alles zurück und rannte aus dem Flughafen, wie man auf den Überwachungsvideos sehen kann. In seiner Panik kletterte er sogar über den Stacheldrahtzaun des Flughafens. Seitdem fehlte von dem jungen Mann jede Spur.

Die deutsche und bulgarische Polizei fahndet seit Jahren nach dem Vermissten. Auch Familie und Freunde haben die Initiative ergriffen, um ihren geliebten Lars wiederzufinden. Auch in der True-Crime-Serie "Aktenzeichen XY" wurde der Fall behandelt. Eine genaue Erklärung seines psychotischen Verhaltens gibt es bis heute nicht. Da Lars in der Zeit unter Nahrungs- und Schlafmangel litt und noch dazu einiges an Alkohol und Drogen konsumiert haben soll, könnten die Symptome durch diese Umstände verstärkt worden sein.

Hinzu kamen der Trommelfellriss und eine wahrscheinliche Gehirnerschütterung. In der Sendung wurden einige Theorien von Lars Mutter angesprochen. So sei es denkbar, dass Lars sein Gedächtnis verloren habe und seither herumirrt. Eine andere Möglichkeit ist, dass er schon längst per Anhalter zurück nach Deutschland gekommen ist. In verschiedenen deutschen Städten soll man ihn bereits gesehen haben. Doch gefunden wurde er bis heute nicht.

Seine Mutter ist jedenfalls nicht dazu bereit, die Suche nach ihrem Sohn aufzugeben. Wir wünschen ihr viel Kraft und hoffen auf ein spätes, aber immerhin gutes Ende!