König Charles III.: So sadistisch war sein kleiner Bruder

König Charles III.: So sadistisch war sein kleiner Bruder

Wie bizarr und exzentrisch die britische Königsfamilie ihre Kinder erzieht, wird in einem neuen Buch offenkundig. Viele Generationen wurden von Kindermädchen erzogen und hatten kaum Kontakt mit ihren Eltern. Mit verheerenden Folgen, wie sich besonders an König Charles' kleinem Bruder Prinz Andrew zeigt. Denn nun schildern ehemalige Palast-Angestellte, wie er schon als Kind gewesen sei: fordernd, ungeduldig, schrecklich - und geradezu sadistisch. 

Charles' kleiner Bruder Prinz Andrew: Sadistische Neigung schon als Kind?

Das Buch "Gilded Youth: An Intimate History of Growing Up In The Royal Family" von Tom Quinn erscheint am 28. Februar - und gibt einen traurigen Einblick in die Kindheit von König Charles III. (74) und seinen Geschwistern Prinzessin Anne (72), Prinz Andrew (63) und Prinz Edward (58). Die britische Boulevard-Zeitung "The Sun" verfügt bereits über ein Exemplar und zitiert aus dem brisanten Werk. 

Besonders die Enthüllungen um den heutigen Skandal-Prinzen Andrew, dessen Verwicklung in den Missbrauchs-Skandal um Jeffrey Epstein (†66) einen Schatten auf die Monarchie wirft, lassen tief blicken. Denn hier wird offenkundig, dass das drittälteste Kind von Queen Elizabeth II. (†96) und Prinz Philip (†99) schon als Kind sadistische Züge trug. So soll er Angestellte "wie Dreck" behandelt und Tiere gequält haben. 

Aber der Reihe nach. Prinz Andrew begann sein Leben so, wie er es fortsetzen sollte: fordernd und ungeduldig und "brüllend, wenn er seinen Willen nicht bekam", wird ein ehemaliges Kindermädchen in dem Buch zitiert.

Traurige Enthüllung: Queen Elizabeth II. konnte sich nicht dazu durchringen, sich zu ihrem Baby auf den Boden zu setzen

Wie bei Andrews Geschwistern hielt sich Queen Elizabeth komplett raus, was Stillen und Windelwechseln anbelangt, doch sei sie entschlossen gewesen, viel mehr Zeit mit ihrem Baby Andrew zu verbringen, als sie es jemals mit Charles und Anne getan hatte. So ging sie mit ihm im Kinderwagen auf dem Gelände des Buckingham-Palastes spazieren und scherzte, es sei "erträglich", weil sie die Corgis mitnehmen könne. Sie bat sogar das Kindermädchen, Andrew in ihr Arbeits- oder Wohnzimmer zu bringen und ihn dort auf dem Boden spielen zu lassen.

Aber sie konnte sich nie dazu durchringen, sich zu ihm auf den Boden zu setzen, und, wie ein Kindermädchen erklärte, wäre sie "genauso wenig ins Kinderzimmer gekommen wie in die Küche". Zustände, die für heutige Mütter undenkbar wären. Inzwischen weiß man, wie wichtig Nähe und Körperkontakt der Eltern für die Kindesentwicklung sind. Prinzessin Kate hat diesem Umstand sogar ihr Lebenswerk gewidmet: Mit der Kampagne "Shaping Us" will sie auf die Bedeutung der frühesten kindlichen Erfahrungen aufmerksam machen und wie diese unser späteres Leben beeinflussen.

Königin Elizabeth II. mit Prinz Andrew © dpa picture alliance
War Prinz Andrew (r.) ein regelrechter Satansbraten? "Alle sagten, dass Andrew mit fast jedem schlechten Benehmen durchkam, weil sowohl seine Mutter als auch sein Vater ihn anbeteten."

Prinz Andrew behandelte Personal, "als ob es Dreck wäre"

Doch zurück zu Andrew. Es scheint, dass der Drittgeborene von Anfang an ein Gefühl für seine eigene Wichtigkeit entwickelte, das das seiner Geschwister übertraf. Laut Quinn war dies zweifellos zum Teil angeboren, aber vielleicht - so die These des Buches - lag es auch an der zusätzlichen Aufmerksamkeit, die er von seiner Mutter erhielt.

Ein ehemaliges Dienstmädchen des Buckingham-Palastes erinnert sich mit gemischten Gefühlen an den Sprössling der Königsfamilie: "Ich kannte Andrew, als er aus dem Kindergarten kam, aber noch ziemlich jung war." Und weiter:

Es ist sehr schwierig, ihm gegenüber fair zu sein, weil er so schrecklich war. Er behandelte das Personal, als ob es Dreck wäre.

Für ihre heftige Behauptung erinnert sich das Dienstmädchen in dem Buch auch an ein Beispiel: "Stellen Sie sich vor, ein kleiner Junge geht zu einem Mann mittleren Alters, der jahrzehntelang für die Königin gearbeitet hat, und sagt: 'Bring mir das Pferd', und meint damit ein Spielzeug auf der anderen Seite des Raumes, und der arme Mann muss es holen."

Laut der Angestellten der königlichen Familie sei Andrews Verhalten "immer so" gewesen, und er habe Schreikrämpfe bekommen, "wenn er nicht alles bekam, was er wollte."

Er lief immer wieder an den Wachen vorbei, um sie zu zwingen, ihre Waffen zu präsentieren. Er ärgerte die Corgis gnadenlos, zerschlug Dinge, wenn er seinen Willen nicht bekam und versuchte oft, sein Kindermädchen oder die Erzieherin zu schlagen,

blickt das Dienstmädchen auf das zerstörerische Verhalten Andrews in dessen Kindheit zurück.

"Andrew kam mit schlechten Benehmen durch, weil sowohl seine Mutter als auch sein Vater ihn anbeteten"

Doch trotz seines schwierigen Verhaltens sei er von seinen Eltern vergöttert worden:

Das Seltsame war, dass Philip ihn anhimmelte und ein schlechtes Benehmen duldete, das ihn zum Brüllen gebracht hätte, wenn es Charles oder sogar Anne gewesen wäre.

Bezeichnend dafür sei gewesen, dass "Andrew einmal ein wertvolles Spielzeug aus dem Fenster warf und Philip nur lachte." Das Dienstmädchen ist sich sicher, dass Andrews herausfordernder Charakter auch durch seine Eltern geformt wurde. Tatsächlich pfiffen die Spatzen immer wieder von den Dächern, dass der kleine Bruder von Charles und Anne der Lieblingssohn der Queen sei. Eine begründete Vermutung, wie auch die Palast-Angestellte bestätigt: 

Alle sagten, dass Andrew mit fast jedem schlechten Benehmen durchkam, weil sowohl seine Mutter als auch sein Vater ihn anbeteten.

© Getty Images
Prinz Andrew hinter den dicken Mauern des Buckingham-Palastes. Ein lieber Junge, wie es hier auf dem Bild den Anschein macht, sei er aber nicht gewesen. Im Gegenteil: "Er ärgerte die Corgis gnadenlos, zerschlug Dinge, wenn er seinen Willen nicht bekam und versuchte oft, sein Kindermädchen oder die Erzieherin zu schlagen."

Prinz Andrew schlug die Pferde mit einem Stock - die Stallburschen warfen ihn auf einen Misthaufen

Andrews Neigung, sich wie ein verzogener Bengel zu benehmen, wurde offenbar immer schlimmer, je älter er wurde. Doch gelegentlich konnte das Personal ihn überwältigen. So wird in Quinns Buch ein Vorfall zitiert, bei dem der ältere Bruder von Prinz Edward den Kürzeren zog. 

Als er fünf Jahre alt war und sich in Windsor langweilte, sei er in die Ställe gegangen und habe begonnen, die Pferdepfleger und Stallburschen zu ärgern, was sogar so weit ging, dass er mit einem Stock auf die Beine der Pferde schlug. Nachdem das Stallpersonal höflich vorgeschlagen hatte, dass er vielleicht woanders hingehen sollte, wurde sein Verhalten so schlimm, dass sie ihn auf einen Misthaufen warfen und Pferdemist auf ihn schaufelten.

Wütend rannte er davon und schrie, dass er es seiner Mutter erzählen würde.

Die Königin, die "in solchen Angelegenheiten immer ein ausgezeichneter Richter ist", sagte zu Andrew, dass es ihm recht geschehe - und nichts wurde jemals über den Vorfall zum Stallpersonal gesagt. Ein Umstand, der den kleinen Royal zum Kochen brachte:

Andrew war wütend, dass sie nicht bestraft wurden.

Verwendete Quellen: The Sun, Tom Quinn: "Gilded Youth"

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