Diane Keaton (†79): Freunde berichten - "Sie baute ab, was allen das Herz brach"
Der Notruf wurde am frühen Morgen abgesetzt. "Person am Boden", lautete der Funkspruch an die Rettungskräfte. Es war ein Wagen der Feuerwehr, der um 8:08 Uhr vor einer Villa in Los Angeles eintraf und die Bewohnerin ins Krankenhaus brachte. Doch jede Hilfe kam zu spät. Es war nicht nur eine "Person", die verschied, sondern eine Persönlichkeit: Diane Keatons legendäres Lächeln erlosch am 11. Oktober. Ihr Tod mit 79 Jahren kam völlig überraschend.
Nur ein kleiner Kreis von Vertrauten wusste, dass die große Schauspielerin seit einiger Zeit mit einer "unerwarteten gesundheitlichen Krise" kämpfte. Eine anonyme Quelle verriet dem Magazin "People": "Sie baute sehr plötzlich ab, was allen, die sie liebten, das Herz brach." Selbst enge Freunde hatte Diane Keaton im Dunkeln gelassen. Vielleicht wollte sie als die Person abtreten, die sie so erfolgreich auf der Leinwand verkörperte: unabhängig, selbstbestimmt – aber auch ein wenig rätselhaft. In "Der Stadtneurotiker" (1977) glänzte Diane Keaton an der Seite ihres zeitweiligen Partners Woody Allen (89).
Die Figur der Annie Hall, die ihr den Oscar einbrachte, entzieht sich jeder klaren Einordnung. Annie trägt Männerkleider und will ihre Freiheit nicht für die Liebe opfern. Vielleicht wollte auch Diane Keaton am Ende ihres Lebens nicht in einer Schublade enden: nicht als die "Kranke" alles Mitleid auf sich ziehen. Anwohnern fiel jüngst auf, dass sie ihre Hunde nicht mehr ausführte. Nur Dianes Adoptivkinder Dexter (29) und Duke (25) sahen wohl, wie ihre Kräfte schwanden. Was bleibt? Die Erinnerung an eine Frau, die immer konsequent sie selbst blieb.
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