
Queen Elizabeth II.: Stein für neuen König
Der "Stein von Scone", der auch "Stein der Bestimmung" genannt wird, diente im frühen Mittelalter den schottischen Monarchen als Krönungssitz. Der Legende nach hatte der biblische Erzvater Jakob seinen Kopf darauf gebettet, als er von der Himmelsleiter träumte. 1298 verloren die Schotten jedoch ihr Heiligtum. Der englische König Edward I. fiel im rauen Norden ein und raubte den Stein, der dem Volksglauben nach dröhnte oder sang, wenn sich der rechtmäßige Monarch auf ihm niederließ. Edward ließ eine Art Fach zimmern, in das man den Brocken lose einsetzen konnte. Bis heute kommt der historische Thron zum Einsatz, wenn ein neuer König gekrönt wird.
Diebe schmuggelten die heiligen Stücke heimlich nach Schottland
Doch Ende 1950 drohte Queen Elizabeth II. ein trauriges Szenario: dass sie eines Tages auf Luft thronen würde – im wahrsten Sinn des Wortes. Die Polizei vermutete, dass der geraubte Stein auf dem Weg nach Norden war. Zum ersten Mal seit 400 Jahren wurde die schottisch-englische Grenze geschlossen. Doch der mystische Klotz blieb spurlos verschwunden. Da geschah wenige Monate später, am 11. April 1951, ein Wunder: Der "Stein von Scone" wurde freiwillig zurückgegeben! Die Diebe legten ihn in einem schottischen Kloster ab. So langsam kam die Wahrheit ans Licht: Es handelte sich um einen Studentenstreich!
Ein gewisser Ian Hamilton (†97) hatte mit drei Freunden die Aktion ausgeheckt, um ein Zeichen für die schottische Unabhängigkeit zu setzen. An Heiligabend waren die Hobby-Einbrecher in die Westminster-Kathedrale eingedrungen. Den "Stein von Scone" zogen sie aus seinem Fach heraus und schleiften ihn auf einer Jacke zur Tür. Dabei zerbrach er jedoch in zwei Teile. Die Diebe schmuggelten die heiligen Stücke heimlich nach Schottland, wo ein Steinmetz sie wieder zusammenfügte. Die Täter wurden nicht bestraft – und Elizabeth wusste bei ihrer Krönung 1953, dass ihr Thron wieder eine gute Basis hatte!
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Verwendete Quellen: 7 Tage






